Leserbrief zur Diskussion zum „Muttizettel“

Leserbrief zur Diskussion zum „Muttizettel“

Zum WAZ-Bericht „Ärger um Jugendschutz auf Stufenparty“ vom 5. September:

Kein Kino, wenige Freizeitmöglichen und jetzt wird den jungen Menschen und Jugendlichen offensichtlich auch noch die Möglichkeit genommen in Velbert gemeinsam mit Schulfreunden und Bekannten zu feiern. Wie will die Stadtverwaltung, insbesondere das Ordnungsamt, mit dieser Einstellung junge Menschen langfristig in Velbert halten?
Wir können doch froh sein, dass solche Stufenpartys in unserer Stadt stattfinden und nicht in den benachbarten Großstädte Wuppertal oder Essen, wie es zu meiner Schulzeit noch häufig der Fall war.
Sie sind für mich ein Stück (Jugend-)Kultur, die wir als Stadt wahren, ja sogar weiterhin fördern sollten.

Mir ist außerdem nicht zu erklären, mit welcher Begründung das Velberter Ordnungsamt, die Stufenparty aufgelöst hat. Denn der sogenannte „Muttizettel“ ist gesetzlich im §1 Abs. 1 Nr. 4 JuSchG geregelt, demnach besteht keine Grundlage für die dargestellte Handlung, zumal sich die Schüler und der Betreiber des Karsten’s laut des Berichtes an die gesetzlichen Vorgaben gehalten haben. Sinnvoller wäre ein Einsatz des Ordnungsamtes in der Innenstadt oder im Herminghauspark um das Sicherheitsgefühl, insbesondere in den Abendstunden oder Nachts, zu steigern und die Verunreinigungen der Innenstadt effektiv einzudämmen.

Außerdem frage ich mich, wie junge Menschen, die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Ämtern der Stadt und weiteren Behörden angesichts einer solchen Fehleinschätzung ebendieser lernen sollen.

Ich würde mir wünschen, dass für die Zukunft eine klare Regelung geschaffen wird, die es den Schülern ermöglicht, Partys in Velbert zu veranstalten, ohne die Sorge haben zu müssen, dass diese trotz gesetzeskonformer Handhabung aufgelöst werden.

Moritz Weßling
Vorsitzender der Jungen Union Velbert